Körperliche Inaktivität genauso gefährlich wie Rauchen

In einer aktuellen Studie haben Lee, Shiroma, Lobelo et al. die Effekte körperlicher Inaktivität auf Krankheiten, die laut den Vereinten Nationen die größte Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen (koronare Herzkrankheit, Diabetes Typ 2, Brust- und Dickdarmkrebs), berechnet. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass körperliche Inaktivität weltweit für 6% der Fälle der koronaren Herzkrankheit, 7% der Diabetes Typ 2 Fälle und 10% der Brust- und Dickdarmkrebsfälle ursächlich ist. Inaktivität verursacht 9% der „vorzeitigen“ Todesfälle, verursachte also beispielsweise im Jahr 2008 5,3 Millionen der 57 Millionen Todesfälle weltweit. Die Bedeutung des gesundheitlichen Risikofaktors körperliche Inaktivität ist somit ähnlich wie die der Risikofaktoren Nikotinkonsum und Adipositas.

Eine Verringerung der Inaktivität der Menschen um 25% würde 1,3 Millionen Menschenleben jährlich retten.

Die Studie ist online zu finden unter folgender Adresse: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(12)61031-9/fulltext?elsca1=ETOC-LANCET&elsca2=email&elsca3=

Körperliche Aktivität und kognitive Leistung

Sport und Bewegung können die Leistung des Gehirns verbessern. Verschiedene neurowissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass die regelmäßige Ausübung körperlicher Aktivitäten das Gehirn vor Verfall schützt und zur kognitiven Beweglichkeit beiträgt, auch in höherem Lebensalter. Nach wie vor ist jedoch unklar, ob diese positiven Effekte ausschließlich durch Ausdaueraktivitäten zu erzielen sind. Hier der Link zum Artikel „How Exercise Could Lead to a Better Brain“ aus der New York Times:

http://www.nytimes.com/2012/04/22/magazine/how-exercise-could-lead-to-a-better-brain.html?_r=1&ref=magazine

Gesundheitliche Schäden durch intensives Ausdauertraining

Laut einer aktuellen kanadischen Studie (O´Keefe et al. 2012) könnten Marathonläufer, Triathleten und Langstreckenradfahrer ihr Herz langfristig schädigen. Der gesundheitliche Nutzen solcher Aktivitäten steigt im Laufe einer Stunde an, nimmt dann jedoch ab und kann gesundheitliche Schädigungen nach sich ziehen. Die Autoren plädieren für eine moderate Sportaktivität, die 30-60 Minuten nicht überschreiten sollte. Hier der Link zum Artikel: http://www.mayoclinicproceedings.org/webfiles/images/journals/jmcp/jmcp_pr87_6_2.pdf

“Potential Adverse Cardiovascular Effects From Excessive Endurance Exercise,” by James H. O’Keefe, MD, Harshal R. Patil, MD, Carl J. Lavie, MD, Anthony Magalski, MD, Robert A. Vogel, MD, and Peter A. McCullough, MD, MPH. Mayo Clinic Proceedings, Volume 87, Issue 6 (June 2012), DOI: 10.1016/j.mayocp.2012.04.005, published by Elsevier.