Finanzieller Verlust als Antriebsmotor

In einer interessanten Studie wurden verschiedene Incentives für tägliche Bewegung getestet: Die Teilnehmer bekamen entweder Informationen, die Teilnahme an einer Lotterie, einen kleinen Geldbetrag. Eine Gruppe erhielt zu Beginn einen Geldbetrag der reduziert wurde, wenn die tägliche Bewegung nicht ausgeführt wurde, die Teilnehmer verloren also Geld. Diese Gruppe war am erfolgreichsten, finanzieller Verlust scheint ein guter Motivator zu sein:

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Fernsehen beeinflusst Hüftumfang und Sportlichkeit bei Kindern

 

Eine aktuelle Studie der Wissenschaftler  Caroline Fitzpatrick und Linda Pagani der Universität Montreal und dem Saint-Justine Klinikum zeigt, dass regelmäßiger Fernsehkonsum bei 2-4-jährigen den Hüftumfang erhöht und die körperliche Leistungsfähigkeit abnimmt.

1314 Kinder nahmen an der Studie teil. Die Kinder zwischen 2,5 und 4,5 Jahren schauten zu Beginn der Studie durchschnittlich 8,8 Stunden fern, der Konsum stieg innerhalb von 2 Jahren um 6 Stunden auf 14,8 Stunden an. 15% der Kinder schauten bereits über 18 Stunden fern wöchentlich!

Der Hüftumfang der 4,5-jährigen Kinder nahm etwas weniger als einen halben Millimeter für jede Stunde Fernsehen, die sie zusätzliche schauten, zu, seit sie 2,5 Jahre alt waren. Das bedeutet, dass ein Kind, das mit 4,5 Jahren 18 Stunden fernsieht, mit 10 Jahren einen um 7,6 Millimeter größeren Hüftumfang hat – aufgrund des Fernsehens. Zusätzlich nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit ab, zum Beispiel die Sprungskraft.

Die Ergebnisse sind jedoch umso dramatischer, da sich Verhaltensweisen wie regelmäßiges Sportreiben oder auch Fernsehen im Kindes- und Jugendalter verfestigen. Einschränkend muss angemerkt werden das unklar ist, ob die Gewichtszunahme tatsächlich durch die sitzende Tätigkeit ausgelöst wird. Denkbar wäre auch, dass Kinder, die viel fernsehen, sich dabei ungünstig ernähren, naschen etc.

In Kanada sollten Kleinkinder nicht mehr als 2 Stunden täglich fernsehen. Die deutsche  Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien empfiehlt, Kinder im Alter von weniger als 3 Jahren gar nicht fernsehen zu lassen, da dies bei unter Dreijährigen bleibende Schäden verursachen kann. Ab dem dritten bis vierten Lebensjahr können Kinder behutsam an das Fernsehen herangeführt werden.

Die Studie wurde im „International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity” veröffentlicht.