Kurzes, intensives Training besser als Ausdauersport

Laut einer Studie, die im „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht wurde, haben Personen, die eine Meile laufen, dieselben positiven gesundheitlichen Effekte auf die Sterblichkeit (Mortalität) wie Marathonläufer.

Die Studie untersuchte 55.137 Erwachsene über den Zeitraum von 15 Jahren.  Sportler, die weniger als eine Stunde pro Woche joggten, lebten länger als Sportler, die mehr als 3 Stunden wöchentlich liefen. Im Schnitt lebten alle Sportler 3 Jahre länger als Nichtsportler.

Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass sich die gesundheitlichen Effekte von Ausdauertraining bei hoher Dauer, z.B. Marathon, verringern oder ganz verschwinden.

Auch lassen zahlreiche Studien vermuten, dass kurze, intensive Trainingseinheiten ähnliche Gesundheits- und Fitnesseffekte erzielen wie herkömmliche längere Trainingseinheiten. Ein trainingswissenschaftlicher Review, der in der Zeitschrift “Applied Physiology, Nutrition and Metabolism” veröffentlicht wurde, zeigt, dass ein 30 minütiger Workout mit intensiven 10 Minuten Intervallen die aerobe Kapazität und die Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Skelettmuskulatur erhöht und spezifische gesundheitliche Risikofaktoren reduziert.

Dies ist insgesamt eine gute Nachricht für Personen, die keine langen Trainingseinheiten mögen und lieber kurz und intensiv trainieren. Jeder sollte Zeit haben, regelmäßig zumindest eine Meile zu laufen.

The Wall Street Journal:

http://www.wsj.com/articles/run-a-mile-race-instead-of-a-marathon-1410218741?mod=trending_now_2

Körperliche Aktivität verbessert Gedächtnis, Gehirnfunktion und Fitness

 

Eine neue Studie des „Centers for Brain Health“ der Universität Texas bei Dallas hat gezeigt, dass die regelmäßige Ausübung körperlicher Aktivität Erwachsenen dabei hilft, ihr Gedächtnis, Gehirnfunktion und körperliche Fitness zu verbessern. Dies ist vor dem Hintergrund bedeutsam, dass für erwachsene Amerikaner ab 50 Jahren der Erhalt der mentalen Leistungsfähigkeit höchste Bedeutung zukommt.

Die Studie weist die erheblichen Effekten von Ausdaueraktivität auf das Gedächtnis einer Person nach und zeigt, dass Aktivität die biologischen und kognitiven Effekte des Alterns reduzieren kann.

Für die Studie wurden körperlich inaktive Erwachsene im Alter von 57-75 einer „aktiven Gruppe“ und einer inaktiven Kontrollgruppe zugeordnet. Die Aktiven mussten über einen Zeitraum von 3 Monaten 3x wöchentlich eine Stunde auf dem Laufband oder einen Fahrradergometer trainieren. Die Kognition, die zerebrale Durchblutung und die kardiovaskuläre Fitness wurden vor Beginn der Intervention, nach 6 Wochen sowie nach 12 Wochen überprüft. Die Wissenschaftler stellten eine Erhöhung der Durchblutung des anterioren cingulären Cortex fest, was auf eine verstärkte neuronale Aktivität und einen höheren Grundumsatz hinweist. Dies wird mit einer verbesserten Kognition im späteren Lebensverlauf in Verbindung gebracht. Auch eine Verbesserung des Blutzuflusses zum Hippocampus, der Gehirnregion, die von Alzheimer betroffen ist, wurde festgestellt. Eine globale Verbesserung der Gehirndurchblutung konnte jedoch nicht festgestellt werden.

Laut Sandra Bond Chapman, die an dieser Studie mitgearbeitet hat, ist körperliche Aktivität eine der nützlichsten und kostengünstigsten verfügbaren Therapien, um die Gedächtnisleistung zu verbessern. Die Ergebnisse sollten Erwachsene jeglichen Alters motivieren, körperlich aktiv zu werden.

Die Studie wurde im Opel-Access Journal „Frontiers in Aging Neuroscience“ veröffentlicht, hier der Link zum Abstract: http://www.frontiersin.org/Journal/Abstract.aspx?ART_DOI=10.3389/fnagi.2013.00075&x=y

 

Bewegung schützt Kinder vor Stress

Eine Studie, die in Kürze im «Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism» (JCEM) erscheinen wird, zeigt, dass körperlicher Aktivität bei Kindern eine sehr wichtige Bedeutung zukommt, um mit stressreichen Situationen gut umgehen zu können. Wenn die Kinder alltäglichen Stressoren ausgesetzt waren, wiesen die inaktiven Kinder der Studie eine höhere  Menge des Stresshormons Kortisol auf, die aktivsten Kinder hingegen keinen oder nur einen geringen Anstieg des Kortisollevels. Laut des Wissenschaftlers Silja Martikainen von der Universität Helsinki zeigen die Ergebnisse, dass körperliche  Aktivität eine wichtige Rolle spielt, um negative Auswirkungen alltäglicher Stressoren abzupuffern . Somit schützt körperliche Aktivität die psychische Gesundheit.

In der Querschittsstudie wurden 252 achtjährige Kinder hinsichtlich ihrer körperlichen Aktivität und ihrer Kortisollevel mit Accelerometern (Beschleunigungssensoren) und Speichelproben untersucht. Um Stressreaktionen hervorzurufen, wurden ihnen arithmetische Aufgaben und Sprechaufgaben (story-telling) gestellt.

Die Kinder wurden in 3 Aktivitätsgruppen eingeteilt. Die Stressreaktivität der körperlich am wenig aktivsten Kinder ist am höchsten, die der aktivsten Kinder am geringsten. Diese Ergebnisse sind ein Hinweis dafür, dass körperliche Aktivität die psychische Gesundheit schützt, wobei die Art der Beziehung unklar ist. Möglich ist, dass der Fitnesszustand einer Person negative Stresswirkungen abpuffert. Dies war ein Ergebnis einer Untersuchung zu Bewegung und Gesundheit mit Göttinger Studierenden (Möllenbeck 2011).

Der Artikel „Higher Levels of Physical Activity are Associated with Lower Hypothalamic-Pituitary-Adrenocortical Axis Reactivity to Psychosocial Stress in Children“ erscheint im April 2013. Einen Überblick finden Sie hier: